Neutraubling hat ein Klimaschutzkonzept

09. Januar 2024: Die beiden Klimaschutzmanager, Manfred Pfauntsch und Johannes Graf haben inzwischen das Klimaschutzkonzept der Stadt Neutraubling erstellt. Dieses hat der Stadtrat einstimmig beschlossen und damit wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Mit der Einreichung bei der Förderstelle Z.U.G. wurde zeitgleich ein Förderantrag gestellt, der für die nächsten drei Jahre die Stelle im Rathaus mit weiteren Fördermitteln unterstützt. Unter diesem Artikel finden Sie das Klimaschutzkonzept mit Maßnahmenkatalog und den relevanten Anhängen.

Kurzvorstellung Klimaschutzkonzept

Das Klimaschutzkonzept der Stadt Neutraubling ist ein Werkzeug zur Umsetzung nachhaltiger und zukunftsorientierter Entwicklungen in der Stadt. Ziel ist es die notwendige, vom Gesetzgeber eingeforderte Reduktion der Treibhausgasemissionen sicherzustellen. Damit sollen die natürlichen Lebensgrundlagen für aktuelle und zukünftige Generationen bewahrt und gestärkt werden.

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die detaillierte Bestandsaufnahme der Energie- und Treibhausgasbilanz sowie die gründliche Analyse der Möglichkeiten im Stadtgebiet. Auf Basis dieser Potentiale wurden konkrete und realisierbare Maßnahmen definiert, die in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werden sollen. Diese Ziele umfassen unter anderem die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen und die konsequente Reduzierung des CO2-Ausstoßes, um sowohl die regionale Wirtschaft zu stärken als auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Viele der aufgelisteten Maßnahmen stammen von der Bevölkerung und den Beschäftigten der Stadt. Sie entstanden im ISEK-Prozess, der Zukunftswerkstatt oder der Arbeit im Stadtrat.

Nach der Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes sollen nun die Maßnahmen umgesetzt und die jeweiligen Projekte gestartet und begleitet werden. Auch für diese Phase hoffen die beiden Klimaschutzmanager auf breite Unterstützung der Stadt Neutraubling, seiner Bürgerschaft und den beteiligten Gremien.

Logo Klimaschutzmanagement

Für die Kommunikation gibt es neben dem neuen Stadtlogo auch ein eigenes Logo für das Klimaschutzmanagement. Darin finden sich die größten Potentiale für den Weg zur Klimaneutralität. Die Sonne steht für die Stromerzeugung auf den Dächern der Bürgerinnen und Bürger, den Großparkparkplätzen und Dächern der lokalen Betriebe. Die drei blauen Linien stellen den Schatz unter unseren Füßen dar, der mit technischer Hilfe einfach, effektiv und effizient gehoben werden kann. Das Grundwasserpotential ist ein Geschenk, dass wir in Zukunft vor allem für die Versorgung mit bezahlbarer Wärme und Kälte nutzen werden. Außerdem wurde das Zahnrad mit aus dem Stadtwappen aufgenommen. Als starke Industriegemeinde ist die Zusammenarbeit mit den Betrieben für den Erfolg unerlässlich.

Fördergelder

  • Damit die Maßnahmen auch bezahlbar sind, hat das Klimaschutzmanagement bei der Beschaffung und Auszahlung von Fördermitteln mitgewirkt, bzw. diese mit beantragt:
  • EFRE Förderung Sanierung Rathaus: 2.900.000€ (bewilligt)
  • Erstellung Klimaschutzkonzept: 79.000€ (ausgezahlt) + 50.000€ (bewilligt)
  • Verlängerung Klimaschutzmanagement: 92.000 (beantragt)
  • Beleuchtung Radweg Sportzentrum: 9.000 (beantragt)
  • Beleuchtung Kindergarten Heising: 3.000 € (bewilligt)
  • Kommunale Wärmeplanung: 80.000 (beantragt)
  • Bearbeitung Balkon PV-Anlagen (42Stück): 6.000€
  • Energie Coaching Regierung der Oberpfalz: 20.000€

Rückblick

Die Arbeit begann in der Einarbeitungsphase mit der Vorstellung der Klimaschutzmanager im Rathaus und der Teilnahme an Schulungen und Weiterbildungen. Die Vorstellung bei verschiedenen politischen Fraktionen war ein erster Schritt, um breite Unterstützung für künftige Projekte zu gewinnen.

Die Bürgerbeteiligung stand im Mittelpunkt zahlreicher Initiativen. Das Stadtradeln zum Beispiel wurde vom Klimaschutzmanagement aktiv unterstützt. Bei der Zukunftswerkstatt Klimaschutz konnten die Einwohnerinnen und Einwohner von Neutraubling direkt in den Planungsprozess für Klimaschutzmaßnahmen eingebunden werden. Bildungsinitiativen wie Heizungsvorträge und das Klimakino in Schulen trugen dazu bei, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen.

Im Rathaus wurden zahlreiche Projekte initiiert und vorangetrieben. Das Balkon-PV Förderprogramm etwa unterstützte die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen in privaten Haushalten. Die Stadt wurde bei der Umstellung der Energieversorgung des neuen Hallenbades auf erneuerbare Energien beraten, ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Zudem wurden PV-Anlagen an verschiedenen öffentlichen Gebäuden, wie dem Märchenhaus, der Feuerwehr, der Kinderkrippe und der Moby Dick, in die Wege geleitet.

Darüber hinaus wurde beim Thema Energiesparmaßnahmen angepackt und wichtige Sanierungsprojekte, wie die des Rathauses und der Aussegnungshalle unter die Lupe genommen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Damit wird die Versorgung bezahlbar und unabhängig von fossilen Brennstoffen ausgeführt. Ein weiteres Highlight war der Solar-Workshop der Aufbaugemeinschaft, der die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien für der lokalen Kaumannschaft zum Thema hatte.

Ausblick

Als nächstes steht die Ausstattung weiterer Dächer kommunaler Liegenschaften mit Photovoltaik-Anlagen an. Im Rahmen des Energie-Coachings der Regierung der Oberpfalz wird, in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Regensburg, ein Energiemanagementsystem eingeführt. Dieses System kommt zunächst bei einer Liegenschaft zum Einsatz und wird bei den aktuellen Sanierungsprojekten berücksichtigt. Weiterhin wird das Klimaschutzmanagement die Stadt bei der Entwicklung einer ökologisch ausgerichteten Bauleitplanung unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mitarbeit an der kommunalen Wärmeplanung. Hierbei gilt es, Planungen in Auftrag zu geben und die entsprechenden Fördermöglichkeiten vollständig auszuschöpfen. Das gleiche gilt für das integriertes Mobilitätskonzept der Stadt, die Sanierung des Rathauses und die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe.

Zusätzlich plant das Klimaschutzmanagement, eine Vortragsreihe zu lokal relevanten Energie- und Klimaschutzthemen zu initiieren. In Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ist außerdem die Organisation einer Nachhaltigkeitsmesse geplant, um die Bürgerinnen und Bürger umfassend über die vielfältigen Themen auf dem Laufenden zu halten.