Heizlösungen für Eigenheimbesitzer: Die Split-Klimaanlage als effiziente Alternative
Kostengünstige und umsetzbare Heizoptionen sind für immer mehr Eigenheimbesitzer ein heißes Thema bei der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Öl- und Gasheizungen. Der Handlungsdruck steigt wegen der akut gestiegenen Kosten für fossile Energieträger. Wer meint diese Energieträger durch CO2-freie Alternativen wie z.B. Biodiesel, E-Fuels oder Wasserstoff ersetzen zu können geht absehbar ein hohes finanzielles Risiko ein.
Viele der bleibenden Alternativen sind oft mit hohen Kosten verbunden und bieten nicht immer die gewünschte Effizienz. Bei der Suche nach effektiven und erschwinglichen Lösungen wird die Split-Klimaanlage gerne übersehen.
Was ist eine Split-Klimaanlage?
Die Split-Klimaanlage ist vor allem als Mittel zum Kühlen von Räumen bekannt. Sie ist in ein Außen – und ein Innengerät aufgeteilt und immer mit einer Heizfunktion ausgestattet. Jeder kennt das Funktionsprinzip eines Kühlschranks. Dem Inneren wird Wärme entzogen und nach außen abgegeben. Dadurch wird die Temperatur im Kühlschrank gesenkt, während die Lamellen außen warm werden. Ein Kompressor befördert die Wärme mittels „Kältemittel“ aus dem Kühlschrank. Bei Klimaanlagen funktioniert das nach genau dem gleichen Prinzip. Die Wärme des Raums wird nach außen transportiert. Dreht man diesen Prozess um, kann über das gleiche Prinzip die enthaltene Wärme der Außenluft in den Raum abgegeben werden. Weil hier Wärme von kalt nach warm gepumpt wird, heißen diese Geräte "Wärmepumpe".
Moderne Split-Klimageräte sind inzwischen sehr effizient. Die Geräte werden kostengünstig in großen Stückzahlen und hoher Qualität industriell gefertigt und sind in sich geschlossene Systeme. So können diese ohne "große Baustelle" recht einfach als Ergänzung zur bestehenden Heizung eingebaut werden.
Kosteneffizienz und Einsparpotenzial
Heizen mit Split-Klimaanlagen bietet ein erhebliches Einsparpotenzial. Ähnlich wie übliche Heizungswärmepumpen erreichen moderne Geräte eine Jahresarbeitszahl von 4 und höher. Das bedeutet, dass im Jahresverlauf für jede eingesetzte Kilowattstunde Strom 4 Kilowattstunden Wärme ins Haus gepumpt werden. So können wesentliche Bereiche des Hauses überwiegend mit dieser Wärme beheizt werden.
Bei sehr niedrigen Temperaturen steigt der Stromverbrauch und irgendwann ist der Betrieb der herkömmlichen Heizung kostengünstiger. Als Unterstützung einer vorhandenen konventionellen Heizung kann die Split-Klimaanlage eine sinnvolle Ergänzung sein.
Fördermöglichkeiten
Um den Umstieg auf Wärmpumpen zu erleichtern, bietet die BAFA Unterstützung in Form von Zuschüssen von bis zu 35%. In der Liste der förderfähigen Geräte fallen die Klimaanlagen unter Luft-Luft Wärmepumpen. Als Ergänzung zur vorhandenen Fossilen Heizung kann die Luft-Luft Wärmepumpe die Anforderungen der Förderung erfüllen, wenn diese überwiegend zum heizen eingesetzt wird.
Ideal werden diese Geräte mit Sonnenstrom betrieben. Hier bietet sich die Kombination mit den Mini-PV Anlagen an, welche die Stadt Neutraubling in diesem Jahr noch bezuschusst.
Nachteile
Dennoch gibt es auch einige Nachteile zu beachten. Zum einen erhöht sich bei Temperaturen unter minus 5°C bei den meisten Modellen der Stromverbrauch stark. Zum anderen muss für die Warmwasserbereitung zusätzlicher Aufwand betrieben, wenn man die alte Heizung nicht weiterverwenden möchte. Bei hohen Heizleistungen muss das Innengerät entsprechend hohe Luftströme umwälzen, was aufgrund der Luftbewegung und der Geräuschentwicklung als störend empfunden werden kann. Auch die Geräuschentwicklung des Außengeräts muss berücksichtig werden, um eventuelle Einschränkungen zu vermeiden. Die Optik des Außengeräts sollte bei der Wahl des Aufstellorts auch mitgedacht werden.
Wie bei jedem Gerät ist das Nutzerverhalten entscheidend. Die Kühlfunktion ist ein attraktiver Komfortaspekt und ein zusätzlicher Energieverbrauch, bei sorglosem Umgang können sich die Energiekosten dadurch auch erhöhen.
Fazit: Eine attraktive Alternative mit Einschränkungen
Insgesamt bietet die Split-Klimaanlage Eigenheimbesitzern eine attraktive Alternative, um Kosten zu sparen und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Insbesondere als Unterstützung einer vorhandenen fossilen Heizanlage oder als vollständiger Ersatz in gut gedämmten Gebäuden kann sie eine sinnvolle Option darstellen. Die zusätzliche Kühlfunktion macht, vor allem in Kombination mit einer PV-Anlage auch für die Nutzung im Sommer attraktiv. Leider ist diese Lösung bei Heizungsbauern, Kaminkehren und Energieberatern nicht immer präsent.