Zwischen Bücherkisten und altem Porzellan

Das Museums-Depot zieht um. Einen großen Teil haben die Verantwortlichen aber bereits kürzlich mit zwei Lkw-Ladungen in die neuen Räumlichkeiten gebracht.
Das Museums-Depot zieht um

Petra Aichinger wirkt unruhig. Mit ihren Fingern nestelt sie am Ärmel ihres roten Sweatshirts herum. Nervös beobachtet sie, wie Kiste um Kiste an ihren Augen vorbeigetragen wird. Kartons mit Büchern, mit altem Porzellan – bei diesem letzten Gedanken zuckt sie unweigerlich zusammen. Sie seufzt. Ungeduld kommt in ihr auf. „Ich kann das nicht“, presst sie schließlich hervor. „Zusehen, während andere Leute arbeiten.“ Kaum ausgesprochen ist die Leiterin des Stadtarchivs am Lastwagen und wuchtet eine kleine, weiße Bücherkiste in ihre Arme. „Lassen Sie doch uns machen“, meint ein Umzugshelfer der Firma Zitzeslberger und hievt weitere Kisten auf ein Rollbrett. Doch da ist die Archivarin bereits im Inneren des Klosterbaus verschwunden.  

Schwer Schleppen ohne Aufzug

Zwei Lkw-Ladungen werden an diesem Mittwoch von dem Lager im Feuerwehrhaus in den Klosterbau transportiert. Fachliteratur, altes Mobiliar und teils zerbrechliche Artefakte aus Vertriebenenzeiten finden dort nun eine neue Heimat. Grüne und rote Aufkleber ordnen die Umzugskartons entweder dem Archiv oder dem Stadtmuseum zu. „Der Umzug ist anstrengend“, erklärt Archivarin Petra Aichinger in einer kurzen Verschnaufpause. „Die Umzugshelfer mussten die Kisten und Möbel in den alten Räumlichkeiten ohne Lift drei Stockwerke hinuntertragen und hier wieder aufbauen.“ Sie zeigt auf die Zettel, die an den noch weitgehend kahlen Raumwänden hängen: „5x Vitrinenschrank“, steht da, oder „3x Holzschrank, groß“. „Das Mobiliar wird an den dafür vorgesehen Plätzen abgestellt. Einige Schränke müssen aber erst noch vom Schreiner umgebaut werden, da sie zu hoch sind, um sie im Raum aufstellen zu können. Wenn dann alles steht, kann ich mit dem Einräumen beginnen“, erklärt Aichinger.

Das Einräumen ist der angenehme Teil

Aufs Auspacken und Einräumen freue sie sich am meisten. „Das wird wie Überraschungen auspacken“, lacht die Leiterin des Stadtarchivs. Wenn nach dem Umzug alles seinen Platz gefunden hat, werden noch einige weitere Großobjekte in den Klosterbau umziehen – alte Fabrikmaschinen beispielsweise. Diese sind derzeit in der Mittelschule gelagert, sollen der Öffentlichkeit künftig aber natürlich auch im Museum präsentiert werden können. 

Bis dahin liegt zwar noch viel Arbeit vor Petra Aichinger, aber sie ist zuversichtlich.  Mit Rafael Parzefall und Katja Putzer vom Verein für Kommunale Archivpflege im Landkreis Regensburg hat sie außerdem tatkräftige Unterstützung an ihrer Seite: „Wir werden das schon schaffen. Ich denke, alle sind froh, wenn

Info: Wenn auch Sie alte Bilder oder Gegenstände mit historischem wert zuhause haben, dürfen Sie diese gerne bei der Stadt Neutraubling melden. Das Archiv freut sich stets über neue Schätze im Bestand der Umzug schlussendlich gut überstanden ist.“