Größere Artenvielfalt durch angepasstes Grünflächenmanagement

Seit das Volksbegehren „Artenvielfalt“ 2019 in Bayern erfolgreich war wird immer wieder auf die Umsetzung gedrängt. Auch eine bessere Gesetzgebung wird gefordert.
Blühflächen

Viele Bayerische Gemeinden haben es sich zur Aufgabe gemacht für vielfältige Lebensräume einzutreten und diese auf gemeindeeignen Flächen zu etablieren. Innerorts entstehen Staudenbeete, außerorts werden Blühflächen und naturnahe Hecken angelegt und gepflegt.

Bauhofmitarbeiter werden vor neue Aufgaben gestellt, müssen sich neue Tätigkeitsabläufe aneignen und diese in ihre tägliche Arbeit integrieren.

Was bedeutet Vielfalt in unseren Gemeinden in der Praxis?

Geeignete Rasenflächen werden z.B. nicht mehr im 4-Wochen-Rhythmus kurz gemäht. Sie dürfen sich entwickeln und es kommt nach und nach zum Eintrag von standortgerechten Pflanzen. Das Pflegekonzept wird umgestellt; mit einer ein- bis zweimaligen Mahd kann sich eine vielschichtige Flora und Fauna entwickeln. Auf neu anzulegenden Flächen um die Ortslagen herum wird mit naturnahen, auf den Standort abgestimmten Saatmischungen gearbeitet. So werden artenreiche, bunte Wiesen gesät. Viele insektenfreundliche Pflanzen benötigen magere, stickstoffarme, trockene Standorte. Einjährige und zweijährige Arten müssen sich aussamen können, um über mehrere Jahre fortzubestehen. Entsprechend werden die Pflegegänge des Bauhofes auf die Flächen angepasst.

In den Orten können abwechslungsreiche, pflegeextensive Staudenflächen mit insektenfreundlichen Pflanzen angelegt werden.

Das gesamte Pflegemanagement des Bauhofes muss auf die Flächen entsprechend unterschiedlich abgestimmt werden. Das erfordert Umstellung bei den Mitarbeitern aber auch die Bürgerinnen und Bürger müssen sich häufig erst daran gewöhnen, dass Pflegegänge nicht mehr so häufig stattfinden und sich die Flächen nach und nach renaturieren.

Die Gemeinde hat die Möglichkeit auf eigenen Flächen je nach Lage, Exposition und Bodenverhältnissen vielfältige Lebensräume zu erhalten, zu pflegen oder zu schaffen. Mit gutem Willen, Fachwissen und Geduld entstehen so Feuchtwiesen, Trockenrasen, Heckenstandorte, Baumreihen oder andere selten gewordene Strukturen.

Mit vielfältigen Ideen und neuen Gestaltungsansätzen erwachen Orte zu neuem (Insekten- und Pflanzen-)Leben.

Auch Bürger, die etwas bewegen möchten sind dazu eingeladen  sich mit ihren Gärten zu beteiligen – jeder kleine Schritt bringt uns der Artenvielfalt näher.

Die Fachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landkreises Regensburg bieten Gemeinden aber auch den Landkreisbürgern Beratungen an, um möglichst viele bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen für mehr Lebensräume zu unterstützen.

Kontakt: Für Fragen, Vielfalts-Idee und weitere Anregungen zu Gartenthemen steht das „Garten-Team“ im Landratsamt (Telefon: 0941 4009-361, -362, -619) gerne zur Verfügung.