Neutraublinger Geschichten - Teil 3

Ein besonderer Fahrradreifen

© Kunstsammlungen des Bistums Regensburg/Gerald Richter

 

Was macht einen Fahrradreifen so besonders, dass er sogar im Museumsmagazin aufbewahrt wird?

Wenn man diesen Reifen genauer betrachtet bemerkt man, dass er sich aus einzelnen kreisrunden Gummischeiben zusammensetzt die hochkant, eng aneinander liegend um die Felge gespannt sind. Die kleinen Scheiben wurden aus unbrauchbar gewordenen LKW-Reifen ausgestanzt und aufgefädelt. Dem ehemaligen Besitzer, dem in Neutraubling ansässigen Bildhauer Karl Kauf, ging es wie vielen anderen auch. Nur wenige Habseligkeiten konnten durch Flucht und Vertreibung mitgebracht werden. Mit dem Vorhandenen versuchten sie sich zu behelfen und kreierten notwendige Alltagsgegenstände auf erfindungsreiche Weise. Unseren Informationen nach, soll es dieser ausgeklügelte fahrbare Untersatz sogar bis in den Bayerischen Wald geschafft haben.

 

Der wirklich außergewöhnliche Fahrradreifen ist im Rahmen der digitalen Ausstellung „75 Jahre Kriegsende in Regensburg“ der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg zum „Kunstwerk des Monats August 2020“ erkoren worden. Das Museum der Stadt Neutraubling hat diese Ausstellung mit Museumsobjekten unterstützt. Dabei sind interessante Beiträge zum Themenschwerpunkt „Flucht und Vertreibung“ entstanden. Zu finden ist die digitale Ausstellung unter: www.kriegsende-regensburg.de

 

Ergänzendes Bildmaterial: