Eine Stadtmitte, in der sich jeder wohlfühlt

Bei der Zukunftswerkstatt im Kulturhaus diskutierten Stadtgemeinschaft, Verwaltung, Politik und Experten über die Gestaltung rund um die Erzgebirgsstraße, Posener Straße und den Bergstadt-Mies-Weg.

Mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer, attraktive Plätze, mehr Aufenthaltsqualität für alle, vielleicht sogar ein Brunnen und eine weitere Freilegung des Moosgrabens. Das alles waren Ideen bei der Zukunftswerkstatt im Kulturhaus. Gut 50 Teilnehmer, darunter Stadträte, Anwohner, Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Verwaltung haben sich am 28. und 29. Juli im Kulturhaus zusammengetan, um gemeinsam mit den Planern der Firma Dreiseitl Consulting und Besch & Partner Ideen für Neutraubling zu erarbeiten.

Grünverbindung und Aufenthaltsqualität

Genauer betrachtet wurde das Gebiet rund um Erzgebirgsstraße, Posener Straße und Bergstadt-Mies-Weg. Schwerpunkte sind eine Grünverbindung, Klima- und Hitzeschutz sowie mehr Aufenthaltsqualität durch attraktive Stadtgestaltung und eine bessere Raumverteilung alle Verkehrsteilnehmer. Dabei gehe es noch nicht um die konkrete Umsetzung: „Wir wollen uns ganz offen Möglichkeiten anschauen, Bedenken und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger hören“, so Professor Herbert Dreiseitl. „Neutraubling ist bereits gut aufgestellt, da bin ich sehr zuversichtlich“, sagte Dreiseitl. Alexander Kuhn von den Verkehrsingenieuren Besch und Partner legt besonderes Augenmerk auf die Ost-West-Durchwegung und die Verkehrssituation. Er zeigte mehrere Beispiele, wie in anderen Städten bereits eine faire Raumverteilung und die Stärkung von Fuß- und Radweg umgesetzt worden sei.

Intensive Arbeit in gemischten Gruppen

Nach einem Überblick seitens der Planer am ersten Abend, ging es am zweiten Tag ans Eingemachte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich in vier Arbeitsgruppen zusammen und haben ihre Ideen mit Hilfe von Skizzen visualisiert. Erster Bürgermeister Harald Stadler fand den Workshop überaus konstruktiv: „Es gab rege, auch kontroverse Diskussionen mit jeweils sehr guten Argumenten.“ Besonders gefreut habe ihn das große Interesse der Bürger und auch die gemischte Gruppe: „Es waren Vertreter des Pflegeverbands, Schulleiter, Anwohner, Mitarbeiter der Verwaltung und vor allem auch viele Jugendliche da. Wir mussten sogar noch Stühle hinzustellen.“ Am Ende gab es nicht nur Ideen für die Grünverflechtung, sondern auch ganz allgemein für Straßen und Plätze in Neutraubling.

Bürgerideen fließen in das Konzept der Planer mit ein

Und wie geht es jetzt weiter? Die Aufnahme und Visualisierung sei ein wichtiger Schritt, die Umsetzung damit aber noch nicht festgelegt, erklärt Dreiseitl. „Wir nehmen die Ideen der Bürger auf, vertiefen sie und prüfen die Machbarkeit im weiteren Planverfahren.“ Es sei wichtig gewesen, Stadtgemeinschaft, Verwaltung, Politik und Fachplaner an einen Tisch zu kriegen und die richtige Richtung herauszufinden. Und das sei gelungen: „Die Bürgerinnen und Bürger haben sich sehr ortskompetent eingebracht. Es war uns eine Freude mit diesen engagierten Menschen zusammenzuarbeiten“, so Dreiseitl.