Aus der letzten Stadtratssitzung vom 28.05.2020

In seiner ersten richtigen Sitzung nach der Konstituierenden beschäftigte sich das neue Gremium sogleich mit einem aktuell brisanten Thema: Der Planung eines 2-gruppigen Kindergartens in Modulbauweise für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Kindergartens „Am Kleinfeld“.

Aufgrund der stetig ansteigenden Kinderzahlen und der Zuzüge von Familien  in neue Baugebiete wurde bereits der Neubau eines 5-gruppigen Kinderhauses mit Außenanlagen für insgesamt 100 Kindergarten- und 12 Kinderkrippenkinder im Stadtteil Birkenfeld, am Rande des Baugebietes „Am Kleinfeld“, beschlossen. Auf einer Grundstücksfläche von rund 3000 m² werden davon ca. 2000 m² als Freifläche für die Kinder zur Verfügung stehen. Mit der Fertigstellung dieses Neubaus, welcher nach dem Spatenstich im April bereits im Mai 2020 begonnen wurde, ist jedoch erst im Herbst 2021 zu rechnen.

Nach den derzeitig vorliegenden Anmeldungen für Kindergartenplätze ist für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Kinderhauses ein zusätzlicher Betreuungsbedarf für ca. 40 Kinder gegeben, der durch die bestehenden Kindergartenplätze nicht gedeckt werden kann. Zudem ist damit zu rechnen, dass auch noch weitere Zuzüge im laufenden Jahr zusätzlich berücksichtigt werden müssen. Es ist daher notwendig, eine Übergangslösung zu finden, um den Neutraublinger Eltern die erforderliche Betreuung ihrer Kinder anbieten zu können. Die derzeitigen Kindergartengruppen können nicht aufgestockt werden, zudem gibt es keine städtischen Räumlichkeiten mehr, die zur Betreuung von Kindern geeignet sind, so dass die Beschaffung von entsprechenden Modulen nötig wird. Aus Kostengründen ist dabei der Kauf der Module vorgesehen, da diese längerfristig Verwendung finden und jeweils als Ausweichfläche für die kommenden Sanierungen der städt. Kindergärten Sausewind und Heising dienen sollen. Als Standort für die Modullösung ist ein Grundstück westlich des Bolzplatzes beim Tennis-Center und südlich der bestehenden Kleingartenanlage angedacht. Hier wäre auch der Anschluss an die Ver- und Entsorgungsleitungen möglich.

Der Stadtrat zeigte sich überrascht über die für ihn plötzliche Entwicklung des Bedarfs an Betreuungsplätzen und den Mangel an alternativen Unterbringungsmöglichkeiten. In einer regen Diskussion wurden zudem die Auswirkungen auf den künftigen Personalbedarf in den Kinderbetreuungseinrichtungen und die Entwicklung der späteren Einschulung in die Josef-Hofmann-Grundschule in die Überlegungen miteinbezogen. Die Entscheidung über Kauf oder Miete der Module soll unter Berücksichtigung der zu entstehenden Kosten abgewogen werden. Bürgermeister Stadler wies das Gremium noch einmal darauf hin, dass es sich bei der Modulanlage lediglich um eine Übergangslösung handle. Die Verwaltung habe alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und der erhöhte Bedarf an Betreuungsplätzen sei akut vorhanden. Weitere Bedarfszahlen werde es dann geben, wenn alle neuen Baugebiete in Neutraubling bezogen sind. Bezüglich der Kauf- oder Mietoption der Module werde die Verwaltung nach Abwägung die kostengünstigste Lösung wählen. Die Mehrung des Personalbedarfs sei eine logische Konsequenz, an deren Deckung die Verwaltung jedoch bereits mit aktiver Suche in Form von Stellenausschreibungen arbeite. In den nächsten Jahren sei zudem ein Anspruch der Eltern auf einen Hortplatz zu erwarten, wodurch auf die Kommunen auch künftig noch einiges zukommen werde.

Nach einer ausführlichen Diskussion der Thematik beschloss der Stadtrat schließlich einstimmig, die Verwaltung mit der Planung und Kostenermittlung für einen 2-gruppigen Kindergarten in Modulbauweise zu beauftragen.