Vulkanasche in Neutraubling

„Nach dem Vulkan“ heißt die aktuelle Ausstellung der Künstlerin Mariana Steiner. In ihren Bildern verarbeitet sie echte Vulkanasche. Noch bis zum 17.8. sind die Bilder im Foyer des Kulturhauses zu sehen.
Vernissage Nach dem Vulkan - Mariana Steiner

„Ich war schockiert. Die Erde bebte, überall war Asche. Und dann fing ich an, die Natur zu beobachten. Sie hat mir die Angst genommen.“ So beschreibt Mariana Steiner den Vulkanausbruch, der sie zu ihren Bildern inspiriert hat. Im Jahr 2021 zog die Künstlerin mit ihrem Mann auf die kanarische Insel La Palma. Wenige Wochen später brach ein Vulkan in der Cumbre Vieja aus. Dieses Erlebnis verarbeitete Mariana Steiner in ihren Kunstwerken, die nun erstmals ausgestellt werden – im Foyer des Kulturhaues Neutraubling. Am Mittwoch, 24.5.23 fand die Vernissage statt. Durch den Abend führte die Neutraublinger Kulturbeauftragte Angelika Achter, die sich auch gleich als Fan der Künstlerin aussprach: „Als ich ihre Bilder gesehen habe, war ich ihr verfallen“ – und so ging es auch den Besuchern auf der Vernissage, die begeistert von der Intensität und Ausdrucksstärke der Bilder begeistert waren.

Schwarze Leinwände stehen im Kontrast zu bunten, floralen Strukturen, so wie triste Asche im Kontrast zum lebendigen Erblühen der Natur steht. Mariana Steiner verarbeitete diese Asche nicht nur metaphorisch, sondern auch buchstäblich, indem sie Vulkanasche in die schwarze Grundierung mischt. Der Effekt ist nicht nur optisch und symbolisch, sondern auch haptisch. „Die Leinwand ist rauer. Es ist anspruchsvoller, aber auch spannender“, sagt die Künstlerin, die zuvor ausschließlich auf weißer Leinwand gemalt hatte. Auf einem Bild mit Bananen sieht man die Asche besonders deutlich: „Auf La Palma wollte keiner mehr die Bananen der Bauern kaufen, weil Asche auf ihnen war“, erklärt sie.

 Die Laudatio hielt der Ehemann der Künstlerin, Michael Schäffer, der einiges zu den Stationen seiner Frau erzählte. Mariana Steiner lebt heute zur Hälfte in Painten, zur Hälfte auf der kanarischen Insel La Palma. Geboren und aufgewachsen ist sie in Buenos Aires, Costa Rica und Deutschland. Sie hat Kunst in Buenos Aires und Regensburg studiert, in Landshut eine Ausbildung zur Keramikerin gemacht und war Werkstattmeisterin für Keramik am Blindeninstitut Regensburg. Gemeinsam mit ihrem Mann war die Teil des Kunstprojekts „PanAmericanArte“.  Seit 2021 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin im „Casa del Arte“ auf La Palma.

 Musikalisch umrahmt wurde der Abend von dem Regensburger Ensemble Cuarteto Cortado mit Angelika Treutwein (Klarinette), Cornelie Bergius (Violoncello) und Marius Treutwein (Klavier). Bei der leidenschaftlichen Musik von Astor Piazzolla konnten sich die Besucherinnen und Besucher nach Lateinamerika träumen.

 Kulturhaus Neutraubling: ein Ort der Begegnung

„Wir freuen uns, dass wir so vielfältige Ausstellungen haben. Im Kulturhaus können wir damit mehrere Generationen erreichen. Auch Kindergärten kommen oft zu Besuch“, sagt Angelika Achter. Regulär besuchen kann man die Ausstellung bis 17.8.23 immer dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr. Es sind aber auch Besuche – zum Beispiel für Gruppen – außerhalb dieser Zeiten möglich. Anmelden kann man sich hier über das Kulturamt Neutraubling per E-Mail an kulturamt@neutraubling.de oder unter Telefon (09401) 80015.