Neutraublinger Geschichte(n)

Rätselhafte Magnete

Bei Bauarbeiten zum Stadtgarten in Neutraubling fiel auf, dass viele der dort tätigen Planer und Handwerksbetriebe die sehr großformatigen Pläne mit Magneten an ihre Fahrzeuge geheftet hatten. Die Magnete waren alle gleich: ca. 10 cm. lange, runde Stäbchen. Arbeiter hatten diese bei Grabungsarbeiten auf dem Gelände zahlreich zu Tage befördert.

Im Nachhinein wurde klar, dass es sich hier wohl um einen Vorratsbestand handelt, mit denen zur Zeit des Flugplatzes an der sogenannten Kompensierscheibe gearbeitet wurde. Auf dieser Drehscheibe wurde die Grundeinstellung der Kompasse der in Neutraubling gebauten Flugzeuge vorgenommen. Damit die im Cockpit verbauten Eisenteile die Kompassnadel nicht ablenken, steckten die Monteure diese Magnetstäbe mit in den Mutterkompass des Flugzeuges. Durch diese Grundeinstellung konnten die Flugzeuge fehlerfrei navigieren.

Der Kompensierplatz befand sich im heutigen Kreuzungsbereich Friedhofsweg in unmittelbarer Nähe zur Aussegnungshalle des Friedhofs.



Bildnachweise: 

Luftaufnahme Überbleibsel des Kompensierplatzes gegenüber Friedhof; 1958 - © Hans Bertram Luftbildverlag

Magnetstäbchen - © Moritz Trebin