Jahrzehntelang für das Gemeinwohl eingesetzt

Luise Bortenschlager, Hildegard Meichel und Klaus Reinisch erhielten die Bürgermedaille
Bürgermeister Kiechle zeichnete Luise Bortenschlager, Hildegard Meichel und Klaus Reinisch (von rechts nach links) für ihr langjähriges Engagement aus. Neben der Medaille erhielten die Geehrten auch eine besondere Urkunde.

In der eigens dafür anberaumten festlichen Sitzung des Stadtrates am 13. Februar gab es eine besondere Auszeichnung für die drei Neutraublinger. Ihnen wurde aus den Händen von Bürgermeister Kiechle die Bürgermedaille verliehen. Auch zahlreiche Angehörige und Freunde der Geehrten waren anwesend und wollten sich dies nicht entgehen lassen. Besonders freute sich das Stadtoberhaupt, dass auch zwei der ersten Träger der Bürgermedaille kommen konnten. Das „Trio Sonando“, bestehend aus dem Leiter und Lehrern der städtischen Sing- und Musikschule sorgte mit Gitarrenklängen für die musikalische Umrahmung.

Bürgermeister Kiechle stellte fest: Es gibt sie noch die Helden des Alltags, die sich engagieren, ohne lange zu hinterfragen, was sie davon hätten. Viele Menschen seien Luise Bortenschlager, Hildegard Meichel und Klaus Reinisch zu Dank verpflichtet. Denn ohne sie hätte man auf manch schönes Ereignis verzichten müssen.

Dies werde aber nicht oft genug öffentlich ausgesprochen. Im Stadtrat beschloss man vor zwei Jahren, solch verdienten Persönlichkeiten mit einer besonderen Ehrung zu danken. Die Bürgermedaille richtet sich an Menschen, die sich ehrenamtlich für die Allgemeinheit einsetzen und sich kümmern, aber eher unauffällig „wirken“. Genau dies träfe auf Luise Bortenschlager, Hildegard Meichel und Klaus Reinisch zu. Die Ehrung der verdienten Neutraublinger stehe auch stellvertretend für die Familie und die Gruppen, die hinter ihnen stünden, befand der Bürgermeister.


Luise Bortenschlager wurde mit folgenden Worten geehrt: Frau Luise Bortenschlager ist nunmehr seit über  50 Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv.

Begonnen hat ihr Engagement ca. 1968 im Vorbereitungsteam für Gesprächsabende mit Frau Hopfmüller. Gleichzeitig war sie im Team für die Weltgebetstagsgottesdienste, die sie mit viel Interesse vorbereitete und mit anderen zusammen leitete. Eine Zeitlang hat sie mit anderen Müttern Frau Egerer bei der Kinderchorarbeit unterstützt. Zusammen mit Frau Rassl hat sie Mutter-Kind-Freizeiten vorbereitet und geleitet. Sie hat tatkräftig mit angepackt bei der Vorbereitung und Durchführung von Gemeindefesten  und anderen Veranstaltungen.

22 Jahre war sie Mitglied im Kirchenvorstand und hat auf diese Weise Entscheidungen in der Kirchengemeinde mit getroffen. Seit 1999 hat sie im Team des Frauentreffs aktiv mitgearbeitet und für jedes wöchentliche Treffen ein Thema vorbereitet. Dazu hat sie sich mit großem Interesse im Frauenwerk in Stein fortgebildet. Als nach dem Anschlag in New York die Idee entstand, ein interreligiöses Frauenfrühstück in Neutraubling zu etablieren, war Luise Bortenschlager von Anfang an dabei. Seit Januar 2002 wird gemeinsam mit der Vertreterin der muslimischen und der katholischen Gemeinde das Jahresprogramm festgelegt. Die Treffen in der evangelischen Kirchengemeinde bereitet sie im Team inhaltlich vor und leitet dann die Gesprächsrunden mit. Darüber hinaus sorgt sie für ein sehr leckeres Frühstück für die 12 - 25 Frauen.

Ihre Liebe zu natürlichen Blumensträußen wird regelmäßig für die Gemeinde sichtbar, wenn sie den Blumenschmuck für die Lutherkirche gestaltet. Ihr großes Interesse an Geschichte und vor allem der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde kommt dem Archiv der Kirchengemeinde sehr zugute. Mit viel Geduld und Ausdauer hat sie seit 2001 alle Unterlagen gesichtet, geordnet und organisiert. Auf diese Weise geraten die Ereignisse der Kirchengemeinde nicht in Vergessenheit und können auch in Zukunft nachgelesen werden.

Luise Bortenschlager ist bis heute ein sehr aktives Gemeindemitglied. Sie begleitet die Gemeindearbeit mit großem Interesse und bringt sich dort ein, wo sie gebraucht wird. Durch ihre Freude daran, theologische und praktische Fragen zu durchdenken und ihre Bereitschaft, im Team mit anderen sich einzubringen, hat sie in den vielen Jahren zur Lebendigkeit der evangelischen Kirchengemeinde beigetragen. Für ihren langjährigen Einsatz zum Wohle der Menschen danken wir ihr sehr herzlich.


Hildegard Meichel leistet ein enormes Pensum an ehrenamtlichem Einsatz. Seit fast 40 Jahren engagiert sie sich bei der Breiten- und Reha-Sport-Gruppe (BRSG) Neutraubling. Sie hat den Reha-Sport im Verein mit aufgebaut.

12 Jahre lang übernahm sie Verantwortung als zweite Vorsitzende. Das vielfältige und umfangreiche Sportangebot des drittgrößten Neutraublinger Vereins sorgt dafür, dass auch Menschen mit gesundheitlichen Handicaps  und Behinderungen Freude und Spaß an der Bewegung haben.  Wer sich die ganzen Aktivitäten von Frau Meichel einmal vor Augen führt, mag es kaum glauben, wie dies alles zu bewältigen war und ist.

Seit 1985 absolviert Hildegard Meichel zahlreiche Aus- und Fortbildungen und Übungsstunden, um ihren Mitmenschen optimal helfen zu können. Sie opfert dafür sehr viel Zeit und unzählige Wochenenden. Sie ist Fachübungsleiterin im Behinderten- und Rehasport und in den Bereichen Osteoporose, Wirbelsäule, Asthma, Atemschulung, Schwimmen und Wassergymnastik oder auch Nordic-Walking Expertin. Vor 20 Jahren hat sie in der BRSG die Übungsstunde Krebsnachsorge ins Leben gerufen. Sie dient den Teilnehmern nicht nur zur körperlichen Ertüchtigung während und nach der schweren Krankheit, sondern ganz besonders auch zum Gedankenaustausch. Die Gruppe trifft sich auch zum gemeinsamen Essen in Gaststätten. Hildegard Meichel wird von allen sehr geschätzt wegen ihrer einfühlsamen, verständnisvollen und zuhörenden Art.

Innerhalb der BRSG ist Frau Meichel bei fast allem beteiligt: Ob es gilt, die Stadthalle zu schmücken für die Adventsfeier oder Vorbereitungen für sonstige Veranstaltungen wie Grillfeste und Vereinsausflüge zu treffen. Auch hier ist ihr organisatorisches Talent gefragt. Man kann sagen: sie gehört zu den Personen, die die meiste Erfahrung im Verein haben.

Hildegard Meichel hat die Zusammenarbeit der BRSG Neutraubling mit der Lebenshilfe Regensburg und hier besonders die Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Behinderte in Obertraubling aufgebaut und sie betreut diese seit mehr als 10 Jahren ununterbrochen. Neben den eigentlichen Übungsstunden dort gibt es noch genügend zusätzliche ehrenamtliche Tätigkeiten bei den Mitgliedern der Werkstatt für Behinderte: Gespräche mit den Betreuern und Eltern, Krankenkassengänge zur Erlangung einer Verordnung, Teilnahme am Nordic Walking-Tag, organisiert vom BVS Bezirk Oberpfalz, und andere Ausflüge. Diese Arbeiten gehen weit über das normale Maß einer Übungsleiterin hinaus.

Außerdem verfügt sie über die Qualifikation als Sportabzeichen-Prüferin. Jedes Jahr führt sie einige Teilnehmer zur Abnahme des Sportabzeichens, was ein großes Erfolgserlebnis für die Menschen mit Handicap darstellt. Auch eine Kegelmannschaft, die Herr Dieter Schlabitz trainiert, wird von ihr bei der Teilnahme an Meisterschaften betreut. Sie fährt den Bus zu den Austragungsorten auch außerhalb Bayerns und kümmert sich um Übernachtung und Verpflegung der Teilnehmer. Die Mannschaft hat bei den Oberpfälzer, Bayerischen und Deutschen Meisterschaften schon mehrmals erste Plätz belegt.

Frau Meichel nimmt jedes Jahr als Betreuerin bei der Regensburger Sonnenzugfahrt der Caritas teil.

Ihr Einsatz zum Wohle der Menschen wurde mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen der Fachverbände gewürdigt. So viel Engagement und Uneigennützigkeit ist wohl „ansteckend“. So sind auch Mann und Sohn ebenfalls in der BRSG fest verwurzelt. Diese können aber noch mit einem weiteren Talent aufwarten – der Musik. Seit Jahren sind sie mit der Gruppe „Sunset Quartett“ bei den Seniorennachmittagen der Kath. Pfarrei und auch beim städtischen Seniorenfasching Garant für gute Stimmung und beschwingte Tanzmusik. 


Klaus Reinisch kann ebenfalls jahrzehntelanges Engagement vorweisen. Seit mehr als 38 Jahren ist er Sportleiter beim Bahnengolfclub Neutraubling und für sein herausragendes Engagement bekannt – selbst aber stets bescheiden.

Er ist der „Mr. Minigolf“, so formulierte es eine Tageszeitung anlässlich seiner  Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis des Bayerischen Landessportverbandes Bezirk Oberpfalz im Jahr 2017. Hier wurde Klaus Reinisch auch für sein überörtliches Engagement als Ausbilder in dieser Sportart geehrt.

Aber Klaus Reinisch ist viel mehr als der Mr. Minigolf. Es ist bemerkenswert, wie er jederzeit verlässlich hilft und kein Aufheben darum macht. Ein Beispiel: mit seinem Team organisierte er die letzten Jahre ein Turnier für rund 60 Bedienstete der Stadtverwaltung anlässlich deren Sporttag. Als es wieder sehr viele Interessierte gab, kam von ihm wie selbstverständlich die Antwort: „Danke für die Meldungen, ich bereite alles vor. Jeder ist bei uns willkommen“.

Sein überörtliches Engagement für diesen Sport war auch Basis des Erfolgs am Standort Neutraubling. Als die ursprüngliche Minigolfanlage in der Aussiger Straße weichen musste, konnte Sportwart Klaus Reinisch bald Vorstandschaft und Mitglieder überzeugen, auf dem heutigen Gelände am Sportpark ein neues Minigolf-Center zu errichten. Die gelungene Anlage mit Vereinsheim, die  er maßgeblich mit geplant und gestaltet hat,  konnte 2006 in Betrieb genommen werden.

Unter seiner Federführung und durch seinen Einsatz wurden große und mehrtägige nationale und internationale Sportveranstaltungen nach Neutraubling geholt -  u. a. Bayerische Meisterschaft, Deutsche Meisterschaft, Europameisterschaft, zuletzt 2019 die Deutsche Jugend-Meisterschaft.

Seit 1986 werden jährliche Stadtmeisterschaften im Minigolf ausgerichtet, was ebenfalls viel Einsatz und Organisationstalent erfordert. Für die Bürger, ob groß oder klein, ein Spaß und eine Attraktion.

Auch auf sein Betreiben hin ist der Bahnengolfclub bei städtischen Veranstaltungen  und Festen präsent und unterstützt die Stadt. Zudem wird ein guter Kontakt zu  anderen örtlichen Vereinen gepflegt. Besonders am Herzen liegen ihm und dem Verein die Kinder- und Jugendarbeit. So werden auf der Anlage viele Maßnahmen und Projekte vor allem im Jugendbereich durchgeführt, z. B. Ferienaktionen. Für die Nutzung durch die örtlichen Schulen wird die Anlage samt Betreuung kostenlos zur Verfügung gestellt.

Es ist ein Glück für unsere Stadtgesellschaft, dass es solch ehrenamtlich engagierte Personen wie Herrn Reinisch gibt. Bei allem kann er stets auf die Unterstützung seiner Familie und der Vereinskollegen bauen.


Bürgermeister Heinz Kiechle gratulierte im Namen aller Bürgerinnen und Bürger und des Stadtrates ganz herzlich zu den verdienten Auszeichnungen.

Nach der Verleihung der Medaillen und der Urkunden „verewigten“ sich die Geehrten noch  im Goldenen Buch der Stadt.